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Seit mehr als 10 Jahren arbeitet Olaf Poenicke nun schon am Fraunhofer IFF. Als Spezialist für die Digitalisierung von Materialflussprozessen hat er in dieser Zeit viele Projekte begleitet und innovative Technologien mit auf den Weg gebracht. Unter anderem wirkte er an der Entwicklung des RFID-Armbands für die automatisierte Objektidentifikation bei manuellen Arbeiten mit oder erprobte modernste Ortungstechnologien für Container-Dollies auf dem Flughafenvorfeld am DHL-Luftfrachtdrehkreuz Leipzig/Halle. Derzeit ist er unter anderem als Projektleiter für das EU-Projekt »PortForward« verantwortlich und hat vor kurzem erfolgreich seine Promotion abgeschlossen.

Der gebürtige Stralsunder studierte Wirtschaftsingenieurwesen für Maschinenbau an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität. Seinen Weg an das Fraunhofer IFF fand Olaf Poenicke aber tatsächlich zuerst über seine zweite Leidenschaft, die Musik. Erzählungen eines Freundes, der mit ihm zusammen in einer Big Band spielte, machten ihn auf das Institut aufmerksam. Er entschied sich, seine Diplomarbeit am Fraunhofer IFF zu schreiben. Die dabei gesammelten Eindrücke waren so positiv, dass er sich schon zu dieser Zeit gut vorstellen konnte, hier auch nach dem Studium zu arbeiten. Als der damalige Institutsleiter, Prof. Michael Schenk, ihn nach der Verteidigung seiner Diplomarbeit fragte, wann und wo er denn am Fraunhofer IFF beginnen wolle, wurde aus der Idee schnell Realität. »Da wusste ich, dass es eine wirklich sinnvolle und gute Option ist. Es war ein guter Start, zu wissen, dass nicht nur ich mir vorstellen konnte, am Fraunhofer IFF zu forschen, sondern dass das Interesse von beiden Seiten besteht«, erinnert sich Olaf Poenicke.

Seither arbeitet er vor allem an Technologien zur Optimierung logistischer Prozesse und ist dabei auch für die Koordination verschiedenster Projekte verantwortlich. Wenn er nach seinem aktuellen Lieblingsprojekt gefragt wird, fällt ihm sofort »PortForward« ein. In diesem von der EU geförderten Projekt arbeitet das Fraunhofer IFF zusammen mit internationalen Partnern an der Digitalisierung und Vernetzung der Prozesse in kleinen und mittleren Häfen. Seit August 2020 hat er die Projektleitung für das Gesamtprojekt übernommen.

»Projektkoordination erfordert nicht nur fachliches Wissen, sondern auch viel Kommunikation und zwischenmenschliche und interkulturelle Kompetenz«, so Olaf Poenicke. Diese Vielfalt ist es, was ihm an seiner Arbeit am meisten gefällt. Mehrere Themenbereiche im Blick haben und Zusammenhänge erkennen. »Es ist natürlich auch eine Herausforderung«, sagt er, »diese Vielfalt immer unter einen Hut zu bekommen. Beispielsweise auch den Überblick zu behalten, wenn vieles gleichzeitig passieren muss. Aber genau das macht mir Spaß.«

Welche Technologien passen zu bestimmten Prozessanforderungen? Wie gestaltet man Lieferketten sicher? Was ist technisch und wirtschaftlich geeignet? Das sind Fragen, mit denen sich Olaf Poenicke in seiner alltäglichen Arbeit beschäftigt und die ihn auch in seiner Doktorarbeit getrieben haben. Das Wichtigste sei schon immer gewesen, die Logistik ganzheitlich zu betrachten, damit sie intelligenter gestaltet werden könne. Man dürfe also nicht einfach eine Palette mit Sensoren bestücken, sondern muss ihren gesamten Kontext betrachten, sagt er. Im Zuge seiner Doktorarbeit »Entwicklung einer Planungsmethode zum Einsatz von IoT-Technologien für intelligente Logistikräume«, die von Prof. Schenk begleitet wurde, konnte er viele Aspekte seiner bisherigen Arbeit vertiefen. Die Ergebnisse sollen ihm auch bei künftigen Forschungs- und Industrieprojekten weiterhelfen.

Für die Zukunft hofft Olaf Poenicke, sein Interesse am Lernen und seine Neugier niemals zu verlieren. »Außerdem bin ich sehr gespannt«, gibt er zu, »wie das Institut sich entwickelt und wie die Reise mit unserer neuen Kapitänin weitergeht. Ich freue mich darauf!«

Janine Nitschke

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