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Nicht immer muss es ein Jahrhundertereignis wie die Corona-Pandemie sein, das die Wirtschaft ins Stocken bringt. Auch Naturkatastrophen, Cyber-Kriminalität, politische Krisen, Lieferanten- oder Personalausfälle und vieles mehr können Produktionssysteme empfindlich treffen. Wer bei solchen und anderen Störungen die Produktion aufrechterhalten oder schnell in den Regelbetrieb zurückkehren kann – also eine hohe Resilienz besitzt – hat einen echten Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die in der Krise schneller reagieren, flexibler agieren und sich den plötzlich veränderten Bedingungen in ihren Logistikprozessen und Kundenbeziehungen anpassen und daraus lernen konnten, sind gerade jetzt erfolgreicher und werden es auch in Zukunft sein.

Doch erfolgreiches Risikomanagement ist noch mehr. Zur Resilienz gehören ebenso langfristiges Denken, vorausschauendes Planen und das Reduzieren potenzieller Risiken. Das betrifft auch ökologisch nachhaltiges und sozial verantwortungsvolles Handeln. Denn die gegenwärtige Pandemie überlagert die weit größere Herausforderung, vor der wir stehen: den Klimawandel. Wer Wirtschaft und Gesellschaft voranbringen will, Wohlstand und Zukunft sichern möchte, muss auch diese bedeutendste Herausforderung der Neuzeit annehmen. Für Forschende, für Ingenieurinnen und Ingenieure heißt das, wo immer möglich Verantwortung zu übernehmen und ganzheitlich zu denken. Auch das Fraunhofer IFF tut das. Das heißt zum Beispiel, unseren Kunden in der Industrie dabei zu helfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, Energie und Ressourcen zu sparen, die Energiewende zu unterstützen oder intelligente Landwirtschaft zu betreiben. Mit unserem Know-how in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und künstlicher Intelligenz heben wir deshalb nicht nur die Industrie-4.0-Potenziale in Unternehmen. Gemeinsam mit Forschenden an den Universitäten und unseren Partnern in der Industrie bringen wir die Vision klimaneutraler Produktion und umweltfreundlicher Technologien und Prozesse in die Realität. Oder, um es im Sinne der Europäischen Kommission zu formulieren: Wir erklimmen die nächste Stufe der technologischen Evolution zur »Industrie 5.0«.


In dieser Ausgabe unseres IFFOCUS möchten wir einige Einblicke in solche und andere spannende Projekte geben und zeigen, wohin Digitalisierung im besten Sinne führt. Sie erfahren zum Beispiel, wie wir die Wartung und Inspektion von Windrädern deutlich vereinfachen konnten, wie wir uns eine Fabrik für grünen Wasserstoff vorstellen, wie durch den Einsatz digitaler Technik eine ökologischere Waldbewirtschaftung unterstützt wird oder wie Kommunen künftig ihre Versorgung mit vorzugsweise regenerativen Energien selbstständig und optimal planen können. Dass das Fraunhofer IFF auch für solche Forschungsthemen steht, gehört für mich zu verantwortungsvollem Handeln.

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